In den Ferien sollen die Kinder doch einmal Pause haben von der Schule! Einfach einmal nichts tun müssen! Die Seele baumeln lassen. In der Schulzeit haben sie es ja sowieso schon genug streng!

Hier ein paar Gedanken, weshalb es sich dennoch lohnt, den Kindern auch in den Ferien einige Denkanstösse zu geben:

  1. Ferienzeit = Vergessenszeit: ist die Pause zu gross, fehlen Repetitionen, ist unser Hirn sehr ökonomisch. Es sortiert einfach wieder aus, was es nicht braucht. Informationen, die noch nicht im Langzeitgedächtnis gelandet sind, haben es deshalb schwer, die Ferienpause zu überleben. Deshalb verbringen LehrerInnen oder auch Homeschool-Eltern nach den Ferien viel Zeit, Gelerntes wieder aufzufrischen.
  2. Das Überwinden der Inert-Energie: Jene von euch, die sich vielleicht an den Physikunterricht erinnern können, erinnern sich vielleicht auch daran, dass ein stehendes Objekt viel schwieriger in Bewegung zu versetzen ist, als ein rollendes. Es braucht viel mehr Energie, die Inert-Kraft, die Kraft, die das Objekt an Ort und Stelle hält, zu überwinden, als eine Bewegung aufrecht zu erhalten. Deshalb ist es nach den Ferien so anstrengend, wieder in Schwung zu kommen. Es braucht viel Energie von den Kindern und Begleitern, den ursprünglichen Schulrhythmus wieder zu finden.
  3. Rhythmus: Die Natur besteht aus Zyklen, aus Rhythmus. Wenn wir die Natur beobachten, sehen wir die Gesetzmässigkeit der Dualität – Tag und Nacht, Ein- und Ausatmen, Mann und Frau….Die Frage ist, welchen Rhythmus Kinder brauchen, um Freude am Lernen zu haben?! Meiner Erfahrung nach ist die Motivation nach den Ferien in die Schule zu gehen, bzw. zu lernen, nicht übermässig gross! Und dies hat nicht nur mit dem Schulsystem zu tun.


Natürlich sind Zeiten, wo man den Fokus auf ganz andere Dinge hält, sich einen Tapetenwechsel gönnt, den Horizont auf Reisen erweitern kann, wichtig! Wie überall im Leben geht es nicht so sehr um das WAS sondern um das WIE!


Die Haltung, dass es Schulzeiten und Ferienzeiten braucht, kommt auch aus einer Haltung, dass wir arbeiten/in die Schule gehen müssen, um uns dann von dieser Arbeit, sprich Lernen zu erholen.

Schauen wir dies doch einmal von einer anderen Betrachtungsweise an:

  • Studien und Erfahrungen zeigen, dass wenn wir lernen, mit unserer Energie richtig zu haushalten, sprich wenn wir einen gesunden Rhythmus von Aktivität und Passivität finden, wir nicht in ein Burnout kommen, nicht erschöpft sind und uns nicht übermässig lange erholen müssen. Dies wiederum bedeutet mehr Energie und Zeit für andere Dinge, die uns Freude machen.
  • Die Trennung von Schule und Ferien ist vielleicht überholt?! Wenn wir einen Lebenszweck im lebenslangen Lernen sehen, dann wollen wir nie Pause von der Lebensschule. Dann trennen wir nicht. Dann ist jeder Umstand, egal ob angenehm oder nicht, eine Gelegenheit zu lernen und zu wachsen. Unsere eigene Haltung von der Schule und vom Lernen gegenüber prägt dabei diejenige unserer Kinder massgeblich! Wichtig ist den Kindern zu vermitteln: wir lernen nicht „für die Schule“, wir lernen immer für uns. Und: weshalb gehen wir nicht in die Ferien, um zu lernen?

Kurze, aber regelmässige „Lern-Einheiten“ während den Ferien, sind hilfreich. Um es den Kindern schmackhaft zu  machen, ist es immer gut „Spiele“ daraus zu machen und von Spielen zu sprechen. Gemäss ehemals Freilernendem Andé Stern gibt es ja zwischen Spielen und Lernen sowieso keinen Unterschied….

Eine andere Variante ist ein Einstein Feriencamp, wo die Kinder Werkzeuge an die Hand kriegen, die Lernen einfach und freudvoll machen.


0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Avatar placeholder

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert